am 7. september 2012 hatte der ehemalige rennfahrer und mz-geschäftsführer martin wimmer die insolvenz wegen zahlungsunfähigkeit der motorenwerke zschopau beantragt. mz war ein traditionsunternehmen, dass zu ddr-zeiten bis zu 85000 motorräder jährlich ausgeliefert hat und das in bis zu 100 länder weltweit. zur insolvenzeröffnung waren noch 49 mitarbeiter mit der entwicklung und herstellung von elektrorollern und alternative antriebe beschäftigt.
schön und gut, knapp ein monat später hat man auf der intermot in köln ein neues motorrad präsentiert: die mz 125 sf. das sensationelle daran, der neue achtelliter einzylinder motor ist eine komplette neuentwicklung von mz. dabei kommt der zylinderkopf ohne drosselklappe im herkömmlichen sinn aus. der hub des einlassventils wird über einen stellmotor und eine ausgefeilte mechanik per drive-by-wire mit dem gasgriff gesteuert. somit will man den kraftstoffverbrauch je nach lastzustand im schnitt um 25% reduzieren und dadurch natürlich auch den schadstoffausstoss. laut mz-sprecher andreas schulz ist der auf der intermot gezeigte motor voll funktionstüchtig und keine attrappe. die höchstleistung ist mit 11 kw / 15 ps bei 9500 u/min angegeben, mit einem maximalen drehmoment von 13 nm. man war auf der intermot zuversichtlich, bezüglich einer lizenzfertigung in fernost.
im mz-forum wurde aber schon des längeren gemunkelt, dass an der auf der intermot präsentierten mz 125 sf, nicht alles aus dem hause mz stammen würde. auf diversen nachfragen ist der mz-sprecher andreas schulz dann auch mit der sprache heraus gerückt, dass das motorrad, das auf der intermot präsentiert wurde, eigentlich schon lange zu haben sei. das chassis und die karosserieteile stammen aus tschechien, aus dem hause blata. seit 2012 ist blata mit mz eine kooperation eingegangen, man wollte den neuen mz-motor mit den blata-teilen zu einem kompletten motorrad zusammen schrauben, dass dann unter dem namen mz auf den markt gebracht werden sollte. aber die testfahrten verliefen nicht vielversprechend, man hätte noch einige modifikationen durchführen müssen, um den ansprüchen des deutschen marktes gerecht zu werden, insbesondere am fahrwerk.
ob aus diesem projekt doch noch etwas werden wird, entscheidet das amtsgericht in chemnitz ende oktober, das wird über den insolvenzantrag der motorenwerke zschopau gmbh entschieden. es bleibt also noch komplett offen, ob eine sanierung der firma in eigenregie möglich ist. erste gespräche auf der intermot mit geldgebern sollen angeblich vielversprechend verlaufen sein.
es wäre jedenfalls schade, wenn dieses projekt rund um den sensationellen neuen motor im sande verlaufen würde.
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