marc coma hat auf der 12. etappe bestens von seiner startposition profitiert, er ging als dritter auf die strecke, hatte die beiden vorauseilenden im blick, schloss auf sie auf und im schlussabschnitt, auf den letzten 50 km, lieferte er dann sein meisterstück in den dünen ab und feiert seinen fünften tageserfolg 2012. vor allem aber schlug der katalane seinen ärgsten rivalen cyril despres um 3'57, und erobert die führung in der gesamtwertung mit einem vorsprung von 1'35 zurück.
obschon ihn die position als erster starter auf der etappe 12 behinderte, hat cyril despres nichts unversucht gelassen, um die katalanischen pläne zu durchkreuzen. indem er viele risiken eingeht,
schafft es der franzose, den zeitverlust auf gut 30 sekunden zu beschränken, bevor es in die wenig tragfähigen dünen des letzten streckenabschnitts ging. auf diesem trügerischen untergrund kann
der in andorra beheimatete despres als erster pilot nur zeit liegen lassen, auch wenn ihm die fahrt vergnügen bereitet.
zwei tage vor der zielankunft in lima erobert coma also die spitze der gesamtwertung zurück und distanziert despres um 1'35, der aber vielleicht seinerseits einen guten taktischen schachzug
gewählt hat, da er somit auf der etappe 13 als vierter auf die piste gehen wird, während sein katalanischer rivale die riste frei machen muss... dahinter wird der kampf um den dritten
podiumsplatz weiter mit harten bandagen geführt, da helder rodrigues, tagessiebter mit 7'31 rückstand, 4'21 auf seinen ärgsten verfolger jordi viladoms einbüsst, und nur noch 26'45 vor dem
zweiten katalanen der top 4 rangiert.
marc coma: "das war ein schwieriger tag. ich bin vier minuten hinter cyril losgefahren, und es ist mir gelungen, ihn einzuholen. im gesamten ersten abschnitt habe ich mich vor allem auf das navigieren konzentriert, denn man durfte wirklich keine fehler machen. mir war aber klar, dass es im zweiten teil bessere angriffsmöglichkeiten gab, und da ist es mir dann auch gelungen, zu cyril aufzuschliessen. noch ist nichts entschieden, denn morgen steht noch eine grosse etappe an."
cyril despres: "das war eine wunderbare etappe, eine der schönsten spezialprüfungen, die ich in den letzten jahren bei der dakar bestritten habe. sportlich war mir klar, dass marc zu mir aufschliesst, und dass es kein guter tag würde. aber es war grandios. ich habe mir nichts vorzuwerfen, ich habe auf dem ganzen ersten teil attackiert. bei der dakar muss man etwas wagen, das ist kein rennen, bei dem man abwartet. ich führe einen kampf mit einem sehr grossen motorradpiloten, marc coma. er ist schnell und schlau. also versuche ich, den richtigen rhythmus zu finden. und anscheinend hat sich jemand zwischen uns gedrängt, was für die starts morgen eine gute sache ist."
vorschaue etappe 13:
bei der vorletzten etappe der dakar 2012 geht es von nasca nach pisco, 100 km verbindungsstück und 275 km wertungsprüfung. in diesem teil von peru haben die dünen das sagen. sie sorgen dafür, dass bis zum ende offen bleibt, wer sich den titel holt oder auf dem siegerpodest stehen wird. gleichermassen gilt auch für diejenigen, die in gemächlicherem tempo unterwegs sind und sich schon darauf freuen, im ziel erleichtert durchzuatmen, dass sie ihre schäfchen noch nicht im trockenen haben. sie haben noch eine beträchtliche anzahl von dünen vor sich, müssen sich davor hüten, ähnlich aussehende, aber doch unterschiedliche täler miteinander zu verwechseln und gegen die müdigkeit ankämpfen, die sich nach tausenden von kilometern bemerkbar macht. hier wird allen klar, was extremausdauersport bedeutet.
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