die beiden ktm-piloten despres und coma spielen in einer anderen liga, auch wenn coma auf der dritten etappe einen schweren navigationsfehler macht. cyril despres übernimmt mit seinem etappensieg die führung in der gesamtwertung. was die fahrerische leistung betrifft, ähnelt sein zweikampf mit marc coma über weite strecken einer ping-pong-partie: vorteil von 20“ für den franzosen bei cp1, dann 14“ vorsprung für den spanier bei km 117. das drehbuch für einen hauchdünnen sieg für einen der beiden schien bereits geschrieben. es ist aber keine leichte übung, als erster auf die strecke zu müssen. an der gabelung, wo sich die strecken für die motorräder und für die autos bei km 164 der prüfung trennen, macht coma einen fehler und folgt der piste, die den autos vorbehalten ist. trotz seiner bemühungen, seinen rückstand wieder wettzumachen, kostet ihn der ausflug samt kehrtwende im ziel 13'. nach seinem 27. etappensieg übernimmt cyril despres die gesamtführung in dieser kategorie mit einem vorsprung von 10'12'' gegenüber seinem langjährigen rivalen.
cyril despres: "für mich war die heutige wertungsprüfung auch sehr schwer. es hat heute morgen schlecht angefangen, denn beim aufschlag in einer mulde habe ich mir was an der klauenkupplung abgerissen. und 60 km später blieb mein kursanzeiger stehen. dann kamen wir in die berge und ich wollte mein tempo halten, weil ich wusste, dass marc vorn sehr schnell unterwegs war, aber dann kamen wir an einen bach und ich musste abbremsen, weil ich aufs gps gucken musste. und dann hat meine hinterradbremse auf dem grossen anstieg gelitten. die abfahrt war sehr sportlich, aber ich bin aufs ganze gegangen. und auf den letzten 50 km sah ich kaum noch spuren, also war ich mir nicht sicher, ob marc durch ist. dann komme ich als erster ins ziel und man sagt mir, dass er sich verfahren hat und mir das in die hände spielt. das ist gut für mich, auch wenn ich mich nie über das unglück anderer freue."
marc coma: "bei km 170 hat sich die strecke für die motorräder und die autos geteilt. ich habe ins roadbook geschaut und dachte, ich wäre richtig, aber dann habe ich gesehen, dass das nicht stimmt, denn die nächste notiz kam nach 8 km. da habe ich gewendet, aber 16 km ist viel! danach habe ich angegriffen, um etwas zeit gutzumachen, aber das war heute ein sehr schwieriger tag, überhaupt nicht schön. es ist, wie es ist. ich verliere 13 minuten. das ist viel, aber wenn man einen fehler macht, muss man sich nicht wundern, dass der abstand wächst. so ist das rennen. gestern war mein tag, heute nicht!"
frans verhoeven: "ich bin am anfang wirklich sauber gefahren und kein grosses risiko eingegangen, aber ich habe gut navigiert. das zahlt sich aus, denn ich bin zweiter gleich hinter cyril. ich bin sehr zufrieden. ich glaube ausserdem, dass eine ganze reihe von piloten mindestens zwei waypoints ausgelassen haben, 23 und 24, aber ich habe sehr aufgepasst. und ich bin sehr zufrieden, weil ich heute zeigen konnte, wozu die sherco in der lage ist!"
auch der österreicher ferdinand kreidl hatte einen schwierigen tag zu verzeichnen, er kam als 114. ins ziel mit einem rückstand von 2:06:44. die strapazen und der schlafentzug machen sich auch bei ihm bemerkbar, er stürzte auf der dritten etappe zweimal, blieb aber unverletzt. in der gesamtwertung rangiert kreidl auf dem 104. platz mit einem rückstand von 04:31:38.
vorschau etappe 04:
die vierte etappe führt von san juan nach chilecito. es sind 424 verbindung und 326 sonderprüfung zurückzulegen. diejenigen, die sich ihrer sache sicher sind, können sich heute die zeit damit vertreiben, die ausgetrockneten flussbetten zu zählen, die sie im laufe des tages durchqueren. sie haben ausserdem gelegenheit, die spektakulären canyons in der provinz la rioja zu bewundern, aber sie sollten trotzdem extrem wachsam bleiben. auf dieser wertungsprüfung kann es sich niemand leisten zu bummeln. die strecke bietet viele möglichkeiten, zeit zu verlieren, seien es die feinheiten der navigation am ende oder kleine hindernisse, die es zu umschiffen gilt.
Kommentar schreiben