rückblick auf die 11. etappe:
die 370 kilometer von gestern waren für cyril despres wohl die vorletzte chance, um zu versuchen, nach dem schweren rückschlag des vorvortages noch einmal das blatt zu wenden. mit
18.10 min rückstand auf marc coma in der gesamtwertung schien dies ein überaus heikles unterfangen für den titelträger zu sein. nach dem start in der position des jägers, d.h. 2
min nach seinem rivalen, hat der franzose zum ende des ersten teils der sonderprüfung logischerweise boden gut gemacht, und zwar 1.31 min bei km 224. gut, aber nicht ausreichend, um den
besonnenen katalanen zu beunruhigen. weit entfernt von diesen titelaspirationen nutzte chaleco lopez seinen vierten platz am start, um den tenören auf ihren spuren zu folgen und sich auf seine
fahrkünste zu konzentrieren. der chilene erzielte somit zum ende des ersten teils der spezialetappe die bestzeit mit einem schönen vorsprung auf despres von 1.29 min. die zweite episode des tages
entsprach dem bild der ersten, bis auf einen aspekt. despres war diesmal 29 sek hinter coma losgefahren und machte den rückstand auf seinen rivalen zunehmend wett und überholte ihn etwa
dreissig kilometer vor dem ziel. dahinter aber hat sich chaleco lopez kurzzeitig verfahren und einen hinweis in seinem road-book verpasst. die darauf folgende extratour sollte ihn den sieg
kosten. und somit konnte despres die etappe für sich entscheiden, die dritte seit beginn dieser ausgabe der rallye und der 26. sieg in seiner laufbahn bei der dakar insgesamt. der ktm-fahrer ist
somit noch einen zähler von jordi arcarons entfernt und 6 vom rekordhalter bei den bikern, stephane peterhansel.
der franzose kann somit 2.12 min aufholen. ein geringeres übel für coma, der den ganzen tag kontrolliert und sich nach dem überholmanöver ans hinterrad von despres geheftet hat. er behält
einen vorsprung von 15.59 min auf seinen liebsten feind. chaleco lopez krallt sich am dritten podiumsplatz fest, mit immerhin mehr als 49 min rückstand, und vergrössert seinen vorsprung
auf den vierten des gestrigen tages, helder rodrigues.
vorschau auf die 12. etappe:
die 12. etappe führt von san juan nach cordoba. es sind insgesamt 678 km zurückzulegen, 123 km verbindungsetappe und 555 km wertungsprüfung. der grossteil der etappe verläuft durch flaches gelände, erst zum schluss, wenn es in die berge von cordoba geht, wird es hügeliger.
555 km auf dem programm der teilnehmer zu dieser vorletzten spezialetappe und noch einige sandige passagen zu beginn der sonderprüfung, bevor es dann zu einer eher wrc-artigen strecke übergeht. es starten heute die trucks vor den motorrädern und so bleibt noch abzuwarten, wie das gelände aussehen wird, das man nach der passage der trucks vorfinden wird, vor allem weil auch noch Regen angekündigt wurde. in sportlicher hinsicht ist der kampf um den gesamtsieg bei den motorrädern wohl entschieden. der führende in der gesamtwertung kann es sich leisten, seinen vorsprung zu verwalten. dennoch ist vorsicht angesagt. wenn sie bei dieser vorletzten spezialetappe auch nichts zu gewinnen haben, müssen sie dennoch vorsichtig sein. die maschinen sind nach 8.900 bereits absolvierten kilometern notgedrungen in mitleidenschaft gezogen.
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