2011: kawasaki zx-10r - die schallmauer ist durchbrochen

es ist vollbracht! die 200-ps-schallmauer wurde geknackt! und wer wenn nicht kawasaki hat dies geschafft/erledigt. somit stellen die grünen den nominell stärksten supersportler auf die räder - und auch auf die strassen.

dazu benötigte es einer kompletten neukonstruktion der zx seit ihrem debut im jahre 2004. damit das ganze dann auch für otto-normalo ein wenig beherrschbar wird, wurde mit zahlreichen neuerungen und premieren aufgewartet. so gibt es die erste supersport-traktionskontrolle der grünen und eine premiere des abs bei einem supersportler.

nachdem bmw mit der s1000rr eine wahre wunderwaffe und auch einen verkaufsschlager hingestellt hatte, war es an der zeit, dass die japaner nachziehen. nun endlich ist dies kawasaki gelungen. mit der kompletten neukonstruktion die zehn kilo weniger und 20 ps mehr als die vorgängerin hat, ist die kampfansage an die supersport-welt ganz klar definiert.

wenn wir mal beim motor beginnen, da blieb kein stein auf dem anderen. leichtere kolben und nockenwellen, die neue lage der verschiedenen wellen, eine härtere kurbelwelle, von hand polierte einlasstrakte, nur das hub-bohrungsverhältnis ist unverändert geblieben. und das alles um die ominöse marke mit 200,1 ps zu überschreiten. äusserst imposant auch das drehmoment von 112 nm bei 11500 u/min. um die brachiale leistung der grünen renner verwertbar zu machen, werden ovale sekundär-drosselklappen eingebaut. gesteuert werden sie von einem zentralrechner und sorgen dafür, dass sich der motor beim radikalen dreh am gasgriff nicht verschluckt oder der schub nach vorne einfach zu heftig wird. der fahrer kann aber sehr wohl über einen schalter am linken lenker in die motorcharakteristik eingreifen. er hat drei verschiedene programme zur verfügung. low steht für 50 bis 60 prozent motorleistung, die mittlere stufe wartet mit rund 75 prozent leistung auf und wann die position full eingelegt werden kann ist auch klar, auf der rennstrecke. kawasaki war immer dafür bekannt, dass das triebwerk recht rau auf aktionen am gasgriff reagiert. der motor beim neuen modell ist äusserst weich und reagiert untypisch sanft auf gasstösse. ein weiteres grosse plus ist die lineare leistungsentwicklung. das ist sehr hilfreich beim herausbeschleunigen aus kurven, es wirkt zwar unspektakulär, jedoch kann der fahrer auch weniger überrascht werden.

ein aussergewöhnliche elektronische hilfe ist die traktionskontrolle s-ktrc (sport-kawasaki traction control). das system von kawasaki ist mit anderen nicht vergleichbar. so lässt das s-ktrc zur optimierung der traktion einen gewissen zur grösstmöglichen beschleunigung notwenigen schlupf zu. das ideale schlupfverhältnis variiert je nach herrschenden bedingungen wahl der betriebsart. die cpu misst in 0,005 sek. schritten jede menge parametern. so etwa vorder- und hinterraddrehzahl, änderung der motordrehzahl, änderung  der drosselklappenstellung, änderungen beim schlupf, änderung der beschleunigung. nun wird der letzte messwerte und der aktuelle messwert verglichen und so versucht dann das system vorherzusagen was in den nächsten 0,005 sekunden passieren wird und reagiert dementsprechend. ist die traktionskontrolle der meinung, dass der schlupf am hinterrad eine kritische grenze überschreitet, wird bei einzelnen takten die Zündung abgedreht. mit dieser traktionskontrolle ist kawasaki den mitbewerbern überlegen, da es sehr nahe an den grenzen der physik arbeitet.

ein weiteres regelndes elektronisches helferlein ist das supersport-abs. es nennt sich kibs (kawasaki intelligent anti-lock brake system). es nutzt die drehzahlsensoren an vorder- und hinterrad und auch den hydraulickdruck des vorderradbremssattels. auch die daten des motorsteuergerätes werden vom system genutzt. der grösste sicherheitsfaktor dabei ist, dass bei harten bremsmanövern ein abheben des hinterrades registriert wird und es wird der bremsdruck verringert.

das fahrwerk wurde komplett neu entwickelt, neue federelemte, neue schwinge. das einlenkverhalten ist präziser und direkter, in wechselkurven ist sie spürbar flinker als das vorgängermodell. ein ganz wichtiger faktor dabei ist der gesenkte schwerpunkt, so wurde zb. der tankinhalt auch unter den sitz verteilt. der radstand ist durch die neue schwinge etwas länger geworden und auch diese tatsache wirkt sich positiv aus.

die kampfansage der grünen an die konkurrenz - egal ob aus japan oder deutschen landen - ist ihnen wirklich gelungen. durch diese neuentwicklung könnten sie wieder an die spitze preschen. im sinne haben sie das ja, nicht nur auf den landstrassen und bei hobbyrennläufen, auch auf der internationalen bühne will kawasaki im nächsten durchstarten und der konkurrenz das fürchten lehren.